Kontrolle zurückerlangen und Frieden schaffen: Wie erneuerbare Energien zur Entschärfung der aktuellen Brennstoffkrise beitragen

Seit den letzten zwei Jahren sind wir Zeitzeugen von mehr als einem „einmaligen“ Ereignis. Dürfen wir einfach zusehen und alles wortlos hinnehmen? Die Antwort ist ein klares Nein. Wir müssen über die aktuellen Krisen sprechen, vor denen wir die Augen nicht verschließen können, und uns den globalen Herausforderungen stellen. Aber wir müssen auch über Widerstandsfähigkeit, Wandel und Anpassung sprechen. Infolge des Konflikts zwischen Russland und der Ukraine kam es in den letzten Wochen auf dem weltweiten Öl- und Gasmarkt zu einem enormen Anstieg der Kraftstoffpreise, der zu Versorgungsunsicherheiten und Ungewissheit über die künftigen Produktionskosten führt.

Steigende Energiepreise sind nicht nur ein kurzfristiges Problem

Das globale Energiesystem besteht aus einem weltweiten Netz von Beziehungen, dessen Unterbrechung einen Dominoeffekt auslösen wird. Die Auswirkungen sind bereits heute spürbar. Nach Angaben der EEX-Marktdatendienste erreichte der europäische Gas-Spot-Index einen Höchststand von 250 €/MWh und lag damit um mehr als 300 % höher als zu Beginn des Jahres. Die aktuellen Preise sind immer noch 40 % höher als vor dem Russland-Ukraine-Konflikt.

Laut dem Forbes-Bericht über eine Analyse von Goldman Sachs könnten die Ölpreise bis zum Sommer 125 $ pro Barrel erreichen. Analysten sagen aufgrund des Russland-Ukraine-Konflikts und der Ungewissheit über mögliche Sanktionen außerdem einen „Angebotsschock“ auf den ohnehin schon knappen globalen Energiemärkten voraus. Die Preisvolatilität ist derjenige Faktor, mit dem wir bei einem allgemeinen Anstieg der Energiekosten langfristig rechnen können.

Marktvolatilität führt zu einer höheren Inflation

Der Anstieg der Energiepreise ist ein wichtiges Thema, dessen Auswirkungen sich schnell in verschiedenen Bereichen des täglichen Lebens bemerkbar machen. Der entscheidende Faktor ist jedoch die Volatilität der Märkte. Aufgrund einer neuen internationalen geopolitischen Situation befinden wir uns in einer Phase hoher Marktvolatilität. Diese kann einige Monate andauern, bevor sie sich stabilisiert. Daher liegt es insbesondere auch im Interesse von Unternehmen, die durch diese Volatilität verursachten Risiken zu verringern, da diese sich sowohl auf künftige Energierechnungen als auch auf die kurz- und langfristige Investitionsplanung auswirken.

Industrieunternehmen werden die Auswirkungen dieser instabilen Einkaufskosten unweigerlich auf ihre Verkaufspreise umlegen. Daher werden letztendlich die Endverbraucher, d. h. die gesamte Wirtschaft, unter dieser Volatilität leiden, was zu einem Anstieg der Inflationsrate führen und die Wirtschaft weiter destabilisieren wird.

Der Industriesektor ist weltweit für ein Drittel des gesamten Energieverbrauchs verantwortlich, wobei der größte Teil davon für Wärme und der Rest für den Stromverbrauch verwendet wird. Industrieunternehmen haben daher ein erhebliches Interesse an wirtschaftlicher Stabilität. Das gesellschaftliche Interesse trifft hierbei auf das Interesse der Industrieunternehmen. Es ist wichtig, dass diese Unternehmen den Übergang zu neuen und erneuerbaren Energielösungen beschleunigen. Es liegt in ihrem Interesse, ihre Abhängigkeit von den an den internationalen Märkten regulierten Energien zu verringern, wenn sie wettbewerbsfähig bleiben wollen.

Es gibt einen Ausweg

Lösungen existieren bereits. Die Technologien für erneuerbare Energien haben ihre technischen und wirtschaftlichen Möglichkeiten zur Bereitstellung von nachhaltiger Wärme, Kühlung und Elektrizität durch die Nutzung von Solarkollektoren, Photovoltaikmodulen und Wärmepumpen längst unter Beweis gestellt. Auch die Methoden und Anwendungen, um diese Technologien zu einem optimierten Technologiemix zu kombinieren, sind vorhanden.

Christian Zahler, Geschäftsführer und Mitgründer der Industrial Solar GmbH – einem Pionier für Solarenergielösungen für den industriellen Markt mit Sitz in Freiburg im Breisgau – sagt, dass „die aktuellen Energiepreise es ermöglichen, mit innovativen Lösungen eine noch nie dagewesene Rendite zu erzielen. Unsere Lösungen haben sich bereits in weniger als 5 Jahren amortisiert, in einigen Fällen sogar in weniger als 3 Jahren.“

Innovative Lösungen können die Energieversorgungssicherheit von Industriekundenerhöhen und gleichzeitig die globale Dekarbonisierung unterstützen.

Erneuerbare Energie schafft Frieden

Die Ursache vieler Konflikte ist die Ressourcenkontrolle, was angesichts des wachsenden Ungleichgewichts zwischen Verfügbarkeit und Nachfrage voraussichtlich auch zukünftig der Auslöser von Spannungen sein wird. Obwohl die aktuelle Krise in Osteuropa nicht nur aufgrund der Ressourcen entstand, zeigt sie, dass der Ausbau erneuerbarer Energien beschleunigt werden muss, um eine unabhängigere Energieversorgung zu erlangen. In der Tat ist die Energiegewinnung aus erneuerbaren Quellen ein friedenstiftender Prozess, da diese Energiequellen jedem frei zugänglich sind. Durch die Förderung dieses Prozesses wird Energieverteilung eine weniger bedeutende Rolle in der Geopolitik spielen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt erneuerbarer Energiesysteme ist natürlich der positive Beitrag zur Dekarbonisierung. Somit stellen alternative Energielösungen den Schlüssel zur Beseitigung mehrerer Herausforderungen: Energiekosten können gesenkt, Unabhängigkeit erhöht, die Umwelt geschont und Frieden gefördert werden.

Die Industrie muss einsehen, dass der Umstieg auf erneuerbare Energien unumgänglich und unverzichtbar ist. Vor allem in der momentanen Situation gibt es auch wirtschaftlich gesehen keine Ausreden mehr die Umstellung aufzuschieben.

Wir können nicht tatenlos zusehen und alles wortlos hinnehmen. Wir müssen bewusst handeln und die Energiewende vorantreiben. Jetzt ist die Zeit dafür gekommen.